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Die Samenvermehrung
Die heutigen Züchter möchten immer wieder Neuzüchtungen auf den Markt bringen dabei versuchen sie immer wieder neue oder ungewöhnliche Fabren und Farbkombinationen zu züchten. Viele versuchen vor allem Züchtungen im blauen, braunen und grünen Bereich zu erzielen. Dies zu erreichen ist aber nicht leicht. Um solche Farben zu erzielen sollte man schon auf die Auswahl der Elternpflanzen achten. Denn die Farben vererben sich immer unterschiedlich. Es gibt nie einen Sämling der den Elternpflanzen auf alle Eigenschaften genau gleicht. Die Farbe Rot ist bei den Hibisken zum Beispiel die dominanteste Farbe. 75% aller Sämlinge die ein rotes Elternteil haben werden auch die Farbe Rot aufweisen. Aus diesem Grund versucht man diese Farbe zu meiden, wenn man in den blauen oder braunen Bereich kreuzen will bzw. wenn man lieber Sämlinge in dieser Farbrichtung haben will.
Es wurde von vielen Hibiskuszüchter schon beobachtet das Sämlinge von 2 Elternteile die braun und oder blau waren in diese Farbrichtung gehen. Außerdem ist bei der Zucht zu bedenken das sich nicht jede Sorte als Mutter/Vater eignet. Um gute Erfolge zu erzielen sollte man auf deren Stammbäume im IHS Verzeichnis schauen. Es gibt bestimmte Sorten die schon sehr gute "Kinder" bekommen haben. Die Sorte Lady Adele ist einer der besten blauen Sorten die zum züchten geeignet ist. Sie hat mittlerweile mehr als 50 "Kinder" die registriert sind. Die ist oft ein Indiz dafür das sie gute Gene haben. Wenn man sich nicht sicher ist kann man sich auch an die Züchter wenden und einfach mal nachfragen. Man kann aber auch durchaus ohne dieses Wissen, welche am besten geeigent wären, Hibiskus züchten aber dann ist es einfach nur Glückssache, ob was interessantes rauskommt oder ob es eher in den "gewöhnlichen" Bereich geht. Laut der anerkannten Züchter sind nur weniger als 5 % von 1000 Sämlinge für eine Registration geeignet. Ein Sämling braucht bist zu ersten Blüte ca. 12 bis 24 Monate, manchmal auch länger.
Die beste Zeit zum kreuzen ist in den kühleren Monaten. Im Sommer lassen die Pflanzen oft viele Kapseln fallen, da die Luft einfach zu trocken ist. Im Zimmer herrscht dagegen eine relativ gleich bleibende Temperatur und Luftfeuchtigkeit, was der Pflanze dann besser tut, wenn sie Kapseln trägt als wenn sie in dieser Zeit im Freiem stehen.
Die Übertragung der Pollen auf den Stempel der Blüte nennt man Bestäubung. In der Regel wird das von Insekten gemacht aber da nur sehr wenige heimische Insekten hier in Deutschland Hibisken bestäuben sollte man selbst bestäuben, zudem weiß man dann auch mit wem die Sorten bestäubt worden sind. Der Pollen sollte Großzügig auf den Stempel verteilt werden. Der Stempel des Hibiskus besteht aus 5 einzelnen Stempel. Um sicher zu gehen das die Bestäubung erfolgreich ist, sollte man alle 5 Stempel mit den Pollen bestäuben.
Danach erfolgt die Befruchtung der Pflanze. Die biologische Befruchtung würde ich hier gerne auslassen denn das wäre sehr umfangreich um es zu erklären. Die Samenkapsel zeigt innerhalb von einigen Tagen, ob sie dran bleibt oder abfällt. In diesen Tagen ist es etwas kritisch aber wenn die erste Woche schonmal überstanden ist dann ist die Chance schon größer das die Kapsel bis zum Ende durchhält. In dieser Zeit sollte man für die Pflanze genug Feuchtigkeit und Wärme bieten. Wenn die Erde nur einmal austrocknet kann es schon passieren das die Kapsel als erstes abgeworfen wird um Kraft zu sparen. Bis zur reifen Samenkapsel dauert es zwischen 30 bis 60 Tage. Meine schnellste war nach 32 Tagen reif, das kommt aber eher selten vor. Meist brauchen sie um die 40 Tage bis zur Reife. Man erkennt es schon wenn die Kapsel anfängt sich von grün zu gelb zu färben. Dann sollte man sie beobachten bis man sieht das die Kapsel sich öffnet danach sollte man die Kapsel anzwicken und die Samen natürlich ernten. Die Samen am besten in einen Briefumschlag lagern, denn da können sie besser austrocknen als in so einem Plastikbeutel.
Das aussäen der Samen erfolgt dann vom Frühjahr bis Sommer. Danach sollte man auf das aussäen verzichten, da die Pflanzen oft dann zu schwach sind den Winter zu überleben.
Die Samen werden etwas angeritzt oder angefeilt. Danach werden die Samen in ein Gemisch aus Anzuchterde und Perlit gelegt und nur leicht mit Erde bedeckt. Dann wird die Saatschale an einen warmen Ort gestellt. Am besten eignet sich ein Zimmergewächshaus oder ein Topf bei dem man einen Plastikbeutel überspannen kann. Wenn die Bediungen optimal sind, keimen die Samen schon nach wenigen Tagen bei manchen Fällen auch erst nach einige Wochen. Die Sämlinge bei einer Größe von 5cm vereinzeln und wieder an einen warmen Ort stellen. Die Erde sollte dabei aber nie zu nass sein aber auch nie austrocknen. Nach ca. 6 Wochen kann man dem Hibiscussämling die ersten Düngergaben verabreichen aber nur in halber Konzentration. Nach ca. 12 bis 24 Monaten blüht ein Sämling das erste Mal. Die Farbe der ersten Blüten kann stark variieren und erst nach Wochen sieht man welche Farbe der Sämling schließlich hat. Das ist anscheinend so eine Reife der Blüte die sie durch geht bis sie ihre endgültige Farbe hat.
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