Die Welt der Hibisken und Plumerien
  Geschichtliches
 

Wo überall wachsen Orchideen?


Man findet Orchideen praktisch überall, außer in Gletscherregionen und Wüsten. Sie wachsen auf dem Boden, auf Bäumen und auf Felsen. In Europa sind viele Erdorchideen angesiedelt. Von den etwa 60 deutschen Orchideenarten ist vor allem der Frauenschuh (Cypripedium calceolus) zu nennen, häufig kommen aber auch Knabenkraut, Ragwurzarten und Waldhyazinthen vor.

Die Begeisterung für Orchideen begann mit der Erforschung anderer Kontinente. Anfang des 19 Jahrhunderts wurden die Forscher von der Blütenpracht der Orchideen in den Tropischen Wäldern fasziniert. Für die Arten die bei uns in der freien Natur wachsen interessierte man sich erst später, da die tropischen Orchideen leuchtend bunt und auffallend waren bzw. sind.






Orchideen vor 1900

Die ersten Orchideen die nach Europa kamen waren echte Überlebenskünstler. Bevor sie an ihrem Ziel ankamen mussten sie eine lange Schiffsreise antreten. Dabei gingen die meisten Pflanzen ein, da sie zu wenig Licht hatten und auch nicht gepflegt wurden. Die Pflanzen die heil in Europa ankamen waren der Pflege der in Sache Orchideen unerfahrenen Gärtner ausgesetzt.

Man versuchte die Pflege immer wieder zu optimieren. Man stellte die Orchideen in ein überhitztes Gewächshaus mit hoher Luftfeuchtigkeit, indem sie aber verfaulten. Als man dann anfing die Gewächshäuser zu belüften, die Feuchtigkeitszufuhr zu regulieren und die Pflanze bei einer geeigneteren Temperatur zu halten gab es erste Erfolge mit der Haltung von Orchideen.

Orchideen waren bis um 1900 sehr seltene und schwer zu bekommene Pflanzen, die sich hauptsächlich nur reiche Sammler leisten konnten. Bei Versteigerungen von Orchideen stiegen die Preise in tausenderbereich. 

 



Die Orchidee als ein Luxusgut

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Kunst der Orchideenvermehrung. Die Samenkapseln enthalten tausende Samen. Manche Orchideenliebhaber beobachteten, dass manchmal, nachdem die Samenkapsel platzte die Samen um die Mutterpflanze fielen und dann eine oder auch zwei Samen keimten.

Bei der Erforschung der Samen entdeckte Noel Bernard, dass die Samen nur in Gegenwart eines bestimmten Pilzes keimten. Der Pilz heißt Rhizoctonia. 1920 gelang es Louis Knudson den Pilz durch verschiedene Zucker zu ersetzten. Seitdem kann man in den Laboren Anzuchtsmedien auf Algenbasis herstellen.

Zwischen den beiden Weltkriegen hat sich der Orchideenhandel internationalisiert. Bei den Züchtern war es üblich geworden Pflanzen und Informationen auszutauschen. Der Orchideenhandel lebte hauptsächlich vom Verkauf der Orchideen als Schnittblumen. Diese lieferten die Orchideenzüchter an die Gärtnereien. Die Orchideenzüchter verkauften aber auch Pflanzen an die Gärtner. Trotzdem war die Haltung und Pflege der Orchideen noch eine lange Zeit von Misserfolgen begleitet. Damals waren sie nicht imstande eine Cymbidium wieder zum blühen zu bringen. Doch trotz der teilweisen Erfolgreichen Zucht waren Orchideen immer noch sehr teuer auch als Schnittblumen. Meistens konnten sich nur die Reichen eine Orchidee leisten oder einen Strauß mit ein paar Orchideenblüten kaufen.





 
Das Ende des Raritätenstatus der Orchideen

In diesem Zeitabschnitt gab es zwei Veränderungen, die zum beenden des Raritätenstatus der Orchideen führte. In dieser Zeit kam die Orchidee in die Massenproduktion.
 
1960 gelang es erstmals Orchideen zu klonen, dass zu einem unaufhaltsamen Aufschwung in der Orchideenproduktion führte. Durch das Klonen konnte man eine identische neue Pflanze aus der Mutterpflanze gewinnen, was den Vorteil hat, dass man eine rasche und sichere Selektion und Produktion vieler Sorten ermöglichte.

Die andere Entwicklung war zwar nicht so spektakulär aber auch nicht unwichtig.
 
Man ersetzte die Tontöpfe durch Plastiktöpfe und außerdem wurden die Substratzusätze (Tüpfelfarn, Königsfarn und Torfmoos) durch Weißtorf, Schwarztorf, Merantispäne und später durch Kiefernrinde ersetzt, da sich dadurch das Wachstum der Pflanzen beschleunigen lässt denn diese können die zugeführten Nährstoffe besser aufnehmen.
 
Dann entstanden noch große Gartenbaubetriebe, die sich auf die Züchtung von Cymbidium-Schnittblumen spezialisierten. In den Niederlanden hat sich die Anbaufläche zwischen den Jahren 1973 und 1983 von 25 auf knappe 150 Hektar vergrößert. Diese Orchidee ist leicht zu vermehren und leicht zum blühen zu bringen. Außerdem halten sich die Blütenstiele mehrere Wochen in der Vase. 



 

Die Situation ab 1980

Die Erzeugung von Orchideen ist zu einem sehr hart umkämpften Wirtschaftszweig geworden. Die Zahl der Züchter und die Anbauflächen haben weltweit stark zugenommen. Die ersten Orchideen die es in Massen auf dem Markt gab waren Cymbidium. Diese stammten wahrscheinlich noch aus der Französischen Produktion aus den 60er Jahren. Als die Gärtner damals tausende Jungpflanzen kauften machten sie sich nicht klar, wie viel Platz sie nach einigen Jahren benötigen um diese Orchideen zu kultivieren.

So fand man dann die ersten Orchideen in den Gärtnereien. Sie eroberten den Markt, da sie immer beliebter und auch bezahlbar wurden. In den 80er Jahren entdeckte man die Vorzüge der Phalaenopsis. Da sie eine sehr pflegeleichte Orchidee ist und auch viel weniger Platz braucht als eine Cymbidium. Außerdem wachsen die meisten Phalaenopsis sehr schnell im Vergleich zu anderen Orchideen.


Die jetztige Situation

Die Begeisterung für exotische Pflanzen unter anderem die Orchideen hält immer noch an. Die beliebteste Orchidee ist immer noch die Phalaenopsis. Es gibt aber auch noch viel mehr Arten und Sorten von verschiedenen Orchideen. 


 
Die Bilder sind urheberrechtlich geschützt und unterliegen dem Copyright von Nicole Fitzenreiter

Alle Orchideenbilder wurden im Botanischen Garten in Singapur aufgenommen!
 
   
 
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